Gute Zinsen für die Rente: Die Gesetzliche

Sparen wird uns zunehmend erschwert. Wer für sein Alter vorsorgen will, hat in der aktuellen (und auf Sicht anhaltenden) Niedrig- bis Negativzinsphase schlechte Karten. Drei Prozent Rendite? Die sind mit herkömmlichen Sparplänen nicht mehr zu erreichen.


Es gibt aber einen Grund, nicht zu resignieren: Wer diesen geheimen »Lifehack« kennt, der kann auch unter heutigen Bedingungen noch für sein Alter vorsorgen. Wir zeigen Ihnen, wie es geht.


Drei Prozent Rendite im Nullzinsumfeld: So geht es

Die Lösung für dieses Problem liefert die staatliche Rentenversicherung selbst. Unter bestimmten Voraussetzungen können Versicherte hier Zusatzeinzahlungen leisten - und die werden dann ordentlich verzinst. Aktuell bietet die Rentenversicherung den aktuellen Rentnerjahrgängen rund drei Prozent Rendite auf ihre Beiträge. Und darüber hinaus können zusätzlich eingezahlte Summen auch noch steuerlich abgesetzt werden, das heißt: Das Finanzamt finanziert Ihren Sparplan mit!


Und so funktioniert es:

Fall A: Sie sind gesetzlich versichert und älter als 55 Jahre, dann können Sie freiwillig in die Rentenkasse einzahlen. 
Voraussetzung: Sie sind nicht pflichtversichert (Freiberufler, Hausfrau o.ä.)
Fall B: Wenn Sie als Angestellte*r gesetzlich pflichtversichert sind, können Sie zusätzlich in die Rentenkasse einzahlen, wenn Sie planen, in den Vorruhestand zu gehen. Das können Sie mit 63, falls Sie 35 Beitragsjahre in der gesetzlichen Rentenversicherung vorweisen können. Natürlich würde das bedeuten, dass Sie lebenslang Abschläge auf die Rente hinnehmen müssten. Diese Lücke können Sie aber vorher aus eigener Kasse auffüllen.
Und - hier setzt der »Lifehack« an: Niemand kann Sie dann zwingen, tatsächlich früher in Rente zu gehen. Wer also trotz der vorherigen Einzahlungen für die geplante frühere Verrentung dann doch bis zum 67. Lebensjahr weiterarbeitet, der erhöht durch die eigenen Einzahlungen seine Ansprüche im Alter.
Bonus: Diese zugezahlte Summe kann teilweise von der Steuer abgesetzt werden.

Tipp: Wenn Sie herausfinden möchten, wie hoch die notwendige Nachzahlung zum Ausgleich der Frühverrentungs-Lücke sein sollte, können Sie ab einem Alter von 55 Jahren Ihre »besondere Rentenauskunft« bei der Deutschen Rentenversicherung anfordern.


Welche Nachteile gibt es?

Das Geld ist erstmal weg, denn Sie können eingezahlte Beiträge nicht mehr zurückfordern. Und: Die Zuzahlung fällt unter Umständen recht hoch aus (immerhin bei guter Verzinsung).
Der Verbraucherschutz gibt für diesen Kniff aber zu bedenken: Niemand weiß, was mit der gesetzlichen Rente in Zukunft passieren wird, und der demografische Wandel lässt die Zukunftsperspektive eher düster erscheinen.


Für wen lohnt sich der Spartrick?

Wer größere Beträge nicht mehr auf einem herkömmlichen Tagesgeldkonto parken möchte, um ihnen dann beim Schrumpfen zuzusehen, sollte über diese Möglichkeit nachdenken. Lukrativer als ein Sparkonto ist der Renten-Spartrick auf jeden Fall.